Vietnam – ein kleines Land im Fernost – ist in Europa seit den 60er Jahren durch einen brutalen Krieg bekannt geworden. Die Friedensbewegung sowie Antikriegsaktionen haben in den 70er Jahren in Europa ihren höchsten Punkt erreicht. Gleichzeitig sind mehrere Hilfs- und Solidaritätsorganisationen für die vietnamesische Bevölkerung entstanden.
Ein fleißiges und freundliches Volk in einem durch Krieg zerstörten Land gewann im Laufe der Zeit zunehmende Sympathien sowie Unterstützungen auf der ganzen Welt.
In den 70er Jahren kamen Vietnamesen aus Südvietnam nach Deutschland um zu studieren. Durch den Krieg und seine begleitenden, unterschiedlichen Ideologien waren die politischen Meinungen und Aktivitäten zwischen den vietnamesischen Studenten deshalb auch geteilt. Alle möchten den Krieg beenden und der leidenden Bevölkerung helfen, jeder aber auf seine eigene Art. Später kamen dann vietnamesische Kriegsflüchtlinge hinzu, die politischen Meinungen waren geteilt. Die propagierte Versöhnungspolitik war nicht mehr glaubhaft.
1975 der Krieg ging zu Ende. In Vietnam ist das Land schwer zerstört, verwüstet und vergiftet. Die Infrastruktur ist primitiv und stark beschädigt. Soziale und medizinische Versorgung sind katastrophal, wirtschaftlich ist das Land am Ende. Dazu sind Hunderttausende Vietnamesen massenhaft aus ihrer Heimat geflüchtet. Die politische, wirtschaftliche und soziale Struktur hat sich komplett geändert.
Der Aufbau des Landes beginnt mit einer chaotischen Situation.
Was haben die Vietnamesen im Ausland und ihre europäischen Freunde gemacht?
Nach einer kurzen Euphorie über das Kriegsende lösten sich fast alle vietnamesischen Vereinigungen auf. Alle Vietnamesen wurden mit politischen Änderungen zurückhaltender, mochten und konnten weder politisch noch sozial aktiv sein. Der Aufbau Vietnams ist umstritten geworden. Der Weg dazu schien sehr schwierig realisierbar zu sein.
1975 – 1999 fast 25 Jahre nach Kriegsende sind die Leiden des vietnamesischen Volkes kaum gelindert. Die deutschen Freunde blickten nach Vietnam und suchten nach Verständigung. Die ausländischen Vietnamesen – darunter auch die Flüchtlinge- und ihre deutschen Freunde suchten eine würdige Tätigkeit für sich, und nicht zuletzt für ihre in Deutschland geborenen Kinder, die neue Generation.
November 1999 verwüstete eine schlimme Naturkatastrophe weite Teile Vietnams durch Überflutung. Eine Gruppe der in Nordrhein-Westfalen lebenden Vietnamesen und deutsche Freunde, die sich mit den leidenden Menschen in Vietnam verbunden fühlten, fanden sich spontan zusammen.
Kurz darauf wurde der „Deutsch-Vietnamesischer Freundeskreis e.V.“ in Aachen gegründet, als Geburt eines Vereins nach einer langen Vorgeschichte des Schweigens, der Orientierungslosigkeit und Untätigkeit.
Der Verein ist gemeinnützig und alle in Deutschland lebenden Vietnamesen, sowie Freunde, unabhängig von Herkunft oder politischer Meinung, sollen die Idee, eine deutsch-vietnamesische Freundschaft pflegen, Integrationshilfe für Vietnamesen leisten, sowie Hilfe für notleidende Menschen in Vietnam fördern.Die Vergangenheit kann nicht geändert werden. Für Gegenwart und Zukunft kann man sicher etwas tun.
Der Verein soll dabei sein!
Dr. Huynh Phi Long